Khadi-Stoffe werden ausschließlich aus kontrolliert biologisch angebauter, handgesponnener Baumwolle und Seide auf Handwebstühlen in Indien hergestellt. Die Baumwolle wird ohne jegliche chemischen Dünge- und Spritzmittel produziert.
Auch die Färbung der Stoffe erfolgt nur mit traditionell hergestellten, aus der Natur entnommenen Grundstoffen wie z.B. Kurkuma (Gelbwurz), Tamarindensamen (braun), rote Zwiebelschalen (rot) oder Indigo (blau).
Heute ist Khadi ein Synonym für natürliche und nachhaltig hergestellte Textilien.
Und weil Khadi ohne Pestizide und chemische Ausrüstung hergestellt wird, können auch Menschen mit sensibler Haut, Kinder und Allergiker den herrlichen Tragekomfort dieses außergewöhnlichen Stoffes genießen.
Übrigens: Aktuelle Forschungen über "Functional Textiles" scheinen zu bestätigen, was in der ayurvedischen Medizin seit Jahrtausenden bekannt ist. Danach haben die pflanzlichen Farbstoffe einen positiven gesundheitlichen Effekt. Mit roter Zwiebelschale gefärbte Textilien unterstützen z.B. nachweislich die Heilung von Neurodermitis. Bei Interesse erzähle ich Ihnen gerne mehr darüber.
Während meines Studiums am Gandhi-Institut in Gujarat (Indien) erfuhr ich mehr über die “Khadi-Bewegung“, die bereits 1920 als wichtige Säule der indischen Unabhängigkeitsbewegung von Mahatma Gandhi ins Leben gerufen wurde.
Gandhi sah wirkliche Selbstbestimmung nur darin, dass die Bevölkerung ihr wirtschaftliches Leben selbst in die eigenen Hände nahm. Deshalb lehnte er die Verarbeitung und das Tragen ausländischer Textilien ab.
Spinnen und Weben wurden zum Inbegriff der indischen Freiheitsbewegung. Gandhis Ziel war von Anfang an, durch einen - wie wir heute sagen würden - fairen Handel die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Landbevölkerung zu verbessern.
Gandhi brachte seine Gedanken über eine nachhaltige und gerechte Landwirtschaft vor über 90 Jahren zu Papier - aber Gandhis Ideen und Lösungsansätze sind nach wie vor aktuell. Für alle Interessierten steht nachfolgend eine deutsche Übersetzung seines Textes "Village Industries - Dörfliche Produktion" und ein Statusbericht zum Download bereit.
2001 verwüstete ein verheerendes Erdbeben den nordwest-indischen Bundesstaat Gujarat. Außerdem kamen und kommen dort ständig zahlreiche Menschen bei religiösen Konflikten zwischen Hindus und Moslems ums Leben.
Von Deutschland aus beschloss ich im Jahr 2003, zwei vielversprechende Hilfsprojekte ehrenamtlich zu unterstützen:
Das Projekt „Vividha“ (Vielfalt) wendet sich an die Frauen im Gujarat und erwirbt von ihnen die kontrolliert biologisch angebauten und handgesponnenen Khadi-Baumwollstoffe.
Anschließend bedrucken die Kunsthandwerker des Hilfsprojekts „Himmat“ (Mut) die Stoffe mit natürlichen Farben in klassischen Khadi-Designs.
Die Ziele dieser beiden Hilfsprojekte sind:
Ebenso wird die Teilnahme der Bevölkerung an Maßnahmen zur Besserung ihrer Lebensverhältnisse unter weitgehender Nutzung ihrer eigenen Initiative
gefördert.
Die Bereitstellung von technischen und anderen Diensten erfolgt in einer Form, die Selbsthilfe ermutigt und effektiver gestaltet.
Heute können sich viele Dörfer durch die Herstellung und den Verkauf wirtschaftlich sinnvoller Produkte aus eigener Kraft versorgen und sind nicht mehr von Spenden
abhängig. Auch konnte der Landflucht vieler Dorfbewohner in die Slums der Großstädte entgegengewirkt werden.
Durch intensive Zusammenarbeit und Schulungen wird außerdem vermittelt, dass der Erhalt natürlicher Ressourcen und der Schutz der Umwelt eine grundlegende Voraussetzung ist, um ein gesundes Gleichgewicht zwischen der Natur und den Bedürfnissen der Menschen herzustellen.
Regelmäßig besuche ich beide Projekte vor Ort, überzeuge mich vom Projektfortschritt und bringe neue Khadi-Stoffe für mein Mode-Atelier mit.
Der Verkaufserlös meiner Kleidung geht zu 60% in diese Projekte zurück, um die ökonomische Selbständigkeit der dort lebenden Frauen und ihrer Familien dauerhaft zu unterstützen.